Technologiekonzern, München
Wenn Suchmaschinen ihr Bürokonzept finden: Büros der Zukunft konzipieren und bauen Brückner Architekten schon heute. Thinktanks, freie Platzwahl, automatische Lichtsteuerung

Entscheidend dabei ist eine starke Gestaltung, die wiederum ein starkes Konzept benötigt. Das von Brückner Innenarchitekten entwickelte Konzept für einen weltweit bekannten Technologiekonzern in München sprüht vor Kreativität. Ziel war es, den Mitarbeitern die Stadt und die Region näher zu bringen, in der sie künftig arbeiten. Aber nicht nur das: Sie sollten auch in die Geheimnisse über München und Bayern eingeweiht werden, die sonst nirgends zu finden sind – nicht einmal in der wohl berühmtesten Suchmaschine.

Für jedes Stockwerk des Headquarters wurde ein wichtiger Bereich unserer Heimat thematisiert, der bis ins kleinste Detail liebevoll und mit viel Raffinesse umgesetzt wurde. Haben Sie gewusst, dass München an vierter Stelle der führenden Standorte der IT-Branche weltweit liegt und als IT-Hauptstadt Europas gilt? In Anlehnung an das Silicon Valley, den weltweit bedeutendsten Standort im IT-Bereich, wird München inoffiziell schon Isar Valley genannt – und diese Bezeichnung gibt dem sechsten Stockwerk unseres Projektes seinen Namen.

Bürogebäude in München

Größe
2500 qm
Start
2012
Fertigstellung
2012
Der erste Blick auf die Etage mag etwas verwundern, egal wohin man auch schaut, es befinden sich überall bunte Linien. Durch den hohen Stellenwert Münchens als IT Hauptstadt finden hier regelmäßig sogenannte Hackathons statt: Begabte Programmierer treffen sich, um gemeinsam Software zu entwickeln. Wo Programmierer hacken, ist natürlich auch der Kabelsalat nicht weit. Und genau diese Tatsache wurde im 6. Obergeschoss des Technologiekonzerns als Gestaltungsmerkmal umgesetzt. Plötzlich erscheinen die bunten Linien nicht mehr willkürlich, sondern ergeben für den Betrachter Sinn. Sie symbolisieren genau jene Kabel, die bei einer Hackathon Veranstaltung auf dem Boden herum liegen. Beim Namen Isar Valley denkt man aber natürlich nicht nur an den Datenfluss, der bei der Suchmaschine, deren Namen nicht genannt werden darf, herrscht, sondern auch an den „richtigen“ Fluss, der sich durch München schlängelt. Die Isar fließt ja auch nicht gerade durch die Stadt, sondern sucht sich in Kurven ihren Weg.

Bergpanorama am Arbeitsplatz

Bei schönem Wetter und guter Sicht reicht der Blick von der 5. Etage bis hin zu den Alpen. Dieses unvergleichliche Panorama haben sich die Innenarchitekten zum Thema gemacht. Die reale Bergsilhouette des Alpenblicks wurde auf die Fassade übertragen. So kann man sich beim Arbeiten schon die Wanderungen für das nächste Wochenende aussuchen. Wen dieser Anblick aber noch nicht dazu animieren kann sofort einen Ausflug in die Bergwelt zu unternehmen, kann erst einmal die als Klettergarten angelegte Sitzecke erklimmen. In den Schubladen befinden sich lauter Geheimnisse, die typisch für Bayern und München sind und hier nicht verraten werden. Die Alpen haben die Innenarchitekten dazu inspiriert, das dreidimensionale Raumerlebnis eines Faltengebirges, das unsere Berge so einzigartig macht, nach München zu transportieren.

Der Eisbach als Inspiration

Welche Verbindung haben Bretter, Neopren und eisiges Wasser mit München? Richtig, den Eisbach! Er ist der stärkste Bach im Englischen Garten und als Surfer-Hotspot Nummer 1 einer der Attraktionen in der Landeshauptstadt. Im Jahr 2016 fand am Münchner Flughafen die 6. Europameisterschaft im „Stationary Wave Riding“ statt, bei der sowohl bekannte Münchner Eisbach Größen als auch Mitglieder der US-Surf-Elite vertreten waren. Neben den Siegern aus dem Jahr 2015 Lukas Brunner, Karina Rankine und Quirin Rohleder, war auch Noah Beschen – Sohn der Surflegende Shane Beschen – aus Hawaii eigens zu diesem Wettkampf angereist. Nach der Veranstaltung sorgte die Surf-Weltelite für eine ganz besonderes Gestaltungselement, das im 2. Obergeschoss zum Einsatz kommt. Die Sportler ließen es sich nicht nehmen ihren Finnen, die nun an den Wänden als Gaderobe fungieren, ein ganz individuelles Design zu verpassen. Egal ob Jacke oder nassen Neoprenanzug – hier kann man alles aufhängen.

Surfboards wohin man schaut

Auch für den Fall, dass man der Geräuschkulisse in einem Großraumbüro entgehen möchte, haben unsere Innenarchitekten eine Lösung gefunden. In der „Phone Booth“ können die Mitarbeiter sich zurückziehen und in Ruhe telefonieren oder – bei genauer Betrachtung des Tisches – im wahrsten Sinne des Wortes surfen. Wer seine Mittagspause etwas aktiver gestalten will, kann dies ohne weiteres tun, denn für die Mitarbeiter stehen Surfbretter zur freien Verfügung. Diese wurden zusammen mit dem renommierten Surfboard Hersteller Wuux designt. Und so kann jeder der Lust verspürt, selbst sein Geschick auf den Wellen zu beweisen, ein Brett schnappen und sich auf den Eisbach wagen. Natürlich sollte man immer Kleingeld für die öffentlichen Verkehrsmittel bei sich haben, aber im Notfall wird man in Bikini und Surfklamotten auch mal so zum Ausgangspunkt mitgenommen.

„Die einzige Konstante ist die Veränderung“
Dr. Wieland Holfelder Google Germany GmbH