Proportionen

Wohlproportioniert arbeiten und wohnen passiert nicht zufällig, sondern ist das Produkt eines ausgeklügelten Raumkonzeptes. Innenarchitektonisch folgen als angenehm empfundene Proportionen einem mathematischen Teilungsverhältnis. Dieses Schönheitsempfinden entspricht einem bestimmten Größenverhältnis, das als Goldener Schnitt bezeichnet wird. Es ist die Aufgabe von Innenarchitekten, Räume und Accessoires so zu arrangieren, dass für den Betrachter, Nutzer oder Bewohner ein stimmiges Ganzes entsteht. Das Prinzip der ästhetischen Proportionierung basiert zwar auf einem rechnerischen Gleichgewicht, viel interessanter ist aber die Tatsache, dass sich die Natur derselben Grundlage bedient. Was oft in den Proportionsverhältnissen des menschlichen Körpers vorkommt, ist in Wahrheit das Fundament der gesamten Weltkonstruktion. Ein verborgenes Gesetz, das mit dem Verhältnis 5:3 bestimmt wird und dem die Tier- als auch Pflanzenwelt zugrunde liegt. Proportionen werden seit der Antike von Architekten in eigene Systeme übertragen und im Zusammenspiel mit Einrichtungsgegenständen, Maßen und Accessoires organisiert. Auch hier kann die richtige Proportion helfen, eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, in der sich alle Nutzer gut fühlen. Typisch für den Goldenen Schnitt ist die Verbindung zwischen Motiv, Möbelstück, Aufteilung, Schatten und das Verhältnis freier Wandflächen. 

Proportionen sind Verhältnisgleichungen, die Längen, Breiten und Höhen miteinander in Verbindung bringen. Innenarchitekten und Architekten aller Epochen nutzen dafür verschiedene Proportionssysteme. So bezieht sich der verwendete Maßstab auf die Größe des Objektes im Verhältnis zu einem anderen. Dieses Konzept wird dann verwendet, wenn die Größe von Einrichtungsgegenständen oder Wandverläufen bekannt ist und in ein bestimmtes Verhältnis zueinander gebracht werden soll. Proportionen, in denen sich Menschen wohlfühlen, konzentriert sind und Höchstleistungen erbringen können, liegen nach an dem Goldenen Schnitt. Seine Definition erklärt, wie sich Objekte in Räumen zueinander verhalten.

Ist das Sofa um ein Drittel länger wie der Couchtisch, wird das Auge diese Proportion als angenehm empfinden. Fällt dieser allerdings wesentlich kleiner aus, ist der Betrachter irritiert. Die Natur scheint das perfekte Verhältnis zu wiederholen und schafft damit Vollkommenheit. Mit Designobjekten ist ähnlich. Je ansprechender, schöner und 100%iger diese sind, desto ästhetischer werden sie wahrgenommen. Erfolgreich funktionierende Inneneinrichtungen funktionieren meist nach dem Prinzip des Goldenen Schnitts. Es muss nicht immer Luxus sein, sondern einfach das Gefühl der richtigen Anordnung. Das Team von Brücknerinnen teilt Räume in zwei Hälften im Verhältnis 5:3. Der kleinere Teil dient der sekundären Nutzung, etwa als alternative Sitzgelegenheit oder Stauraum. Der größere Teil hat eine klare Formsprache zur Hauptfunktion des Raumes und beinhaltet die wichtigsten Möbelstücke.

Individuelle Raumkonzepte entwickeln sich zu einem harmonischen Ganzen, sobald sie den richtigen Proportionen folgen. Nutzbarkeit, Aufteilung und das passende Größenverhältnis der unterschiedlichen Einrichtungsgegenstände geben Grenzen vor, können aber durch Licht, Bodenmaterialien und Farben sorgfältig ergänzt werden. Damit dieses Gesamtarrangement gelingen kann, spielen Proportionen eine wesentliche Rolle.