Narrative Architektur

Die Zusammenstellung narrativer Räume beschreibt eine Strategie, um die verschiedenen Entwicklungsphasen in der Gestaltung zu vergegenwärtigen. Der Augenblick des Erzählenden und Transparenten schafft Verbindungen zwischen den Zeiten und Räumen. Dabei übernimmt das Bauen gemeinsam mit der Architektur die Verantwortung, die Geschichte von Bauwerk und den Räumlichkeiten zu erzählen. Narrative Architektur leitet ihre Formsprache aus dem erzählenden Verlauf einer Story ab, indem sie literarische Elemente mit der Sprache der Architektur übersetzt. Lebenssituationen und materielle Tiefenstruktur werden zu Konzeptparametern, die die ästhetische Wirkung im Text räumlich artikuliert. So bleibt in der Kategorie des Fiktiven dem Narrativ die Möglichkeit, die Grenzen der räumlichen Realisierung gezielt zu übertreten und das Visionäre im Designprozess in den Vordergrund zu stellen. Die erzählende Strukturanalyse ausgewählter Geschichten nutzt Innenarchitektur und Architektur gleichermaßen, um die Arbeit von Jahrzehnten zu dokumentieren. Im Rahmen von Projekten und neuen Gebäudeplanungen setzt narrative Architektur den Maßstab des Blickpunktes und seiner Strahlkraft. 

Wenn Räumlichkeiten erzählbar werden, avancieren sie zu dem, was man in der Innenarchitektur als Ort bezeichnet. Es ist die Unterscheidung zwischen Platz und Raum, die nichts anderes meint als die Differenz zwischen der produktiven und sozialen Logik. Im Allgemeinen strebt erzählende Architektur nach dem Einzigartigen und schafft damit eine klare Abgrenzung zum Normalen. Denn in dieser Struktur sind singuläre Räume so arrangiert, dass sie mit einer bestimmten Wahrnehmung oder Bedeutung versehen werden. Zum einen kann dies nützlichen Standards folgen oder als Eigenkomposition innenarchitektonischer Besonderheiten erfahren werden. Je nach Geschmack, Lifestyle oder unternehmensnotwendiger Kriterien wird eine räumliche Dichte kreiert oder ein eigenlogischer Ort entwickelt. Ideen, Tipps und individuelle Vorstellungen werden durch zahlreiche Einflüsse geprägt. Sie finden ihre Ursprünge in besonderen Bauten, der Vollkommenheit der Natur oder in sehenswerten Stadtbildern. Ihre spezielle Atmosphäre schürt die Erinnerung an jene Dinge, mit denen wir uns umgeben möchten oder aus beruflicher Sicht arrangieren sollten. Somit spricht narrative Architektur von Räumen, die zu besonderen Orten im eigentlichen Sinn werden. Während der Logik folgend allgemeine Räumlichkeiten überall gewisse Funktionen erfüllen – sie werden zu Identifikationsräumen. Letzten Endes ist es die Lokalität eines Raumes, die die Akteure interessiert, eine Stätte, in der räumliche Atmosphäre nach ihren eigenen Regeln passiert und für Nutzer stets das Beste im Sinn hat.

Räume sind Plaudertaschen – und zwar große. Die Erzählkraft eines Raumes hängt von seiner Geschichte, seiner Ausstattung und von seiner Größe ab. Es sind längst nicht nur vier Wände, die mit dem Menschen kommunizieren, sondern die Formsprache. Ein Raum speichert komprimierte Zeit, gibt Atmosphäre ab. Kein anderes Medium interagiert so stark mit Bewohnern und Besuchern. Innenarchitektur von Brücknerinnen lässt dieses Verständnis in die Entwürfe einfließen, schafft Neues auf Basis von Bewährtem oder verhilft Altem in frischem Glanz zu erstrahlen. Die Vorteile narrativer Architektur liegen in ihrer nicht logisch-rational erklärbaren Funktionsweise. Man lässt sich vom Gefühl und einer intuitiven Wahrnehmung leiten, das Richtige zu erspüren. Sobald ein Mensch den Raum betritt, beginnt er mit diesem zu interagieren, ob er möchte oder nicht. Die unbewusste Ebene bietet viel Potenzial, wird in hypermodernen Zeiten allerdings oft vernachlässigt. Hat man diese Fähigkeit der stillen Kommunikation verinnerlicht, wird schnell klar, warum manche Räume funktionieren und andere nicht. Es ist derselbe Grund, weshalb sich Bewohner an Orten wohlfühlen. Ein Raum übt großen Einfluss auf seinen Nutzer aus und sagt gleichzeitig sehr viel über seinen Besitzer aus. Das gilt auch in Marken- und Arbeitswelten sowie an öffentlichen Orten wie Museen.

Was ein Raum kommunizieren soll, muss bewusst formuliert werden. Bei Organisationen oder Unternehmen ist es anspruchsvoll zu erkennen, wie eine Firma vorgeht, um bestimmte Produkte oder Dienstleistungen zu perfektionieren. Welche Werte werden vermittelt und wie lässt sich der Hintergrund des Betriebes erklären? Mit diesen Bausteinen werden Metaphern kreiert und eine bewusste Gestaltung von Urbildern im Menschen erzeugt. Architektur sucht in diesem Fall ihr Narrativ in der Psychologie oder in kulturübergreifenden Archetypen.
Ein Beispiel: Der runde (Ess-) Tisch als Ort des Genusses in der Moderne hat seine Wurzeln im Lagerfeuer, ein Platz des Austausches von Wissen, der Nahrungszubereitung, Nahrungsaufnahme und des Schutzes. Wenn auch unbewusst, ist dieses Bild in jedem Menschen verankert.
Auch kulturelle Prägungen führen zu unterschiedlichen Raumwahrnehmungen. Doch die Vermittlung der Geschichte spielt sich bei der narrativen Architektur primär über das Spüren ab. Jedes Material und jede Farbe steht für spezifische Eigenheiten.

Menschen synchronisieren sich mit Räumen, unabhängig davon, was diese vermitteln. Narrative Architektur kommuniziert bewusst, formuliert treffend und unterstützt Bewohner, Besucher und Mitarbeiter dabei, eine klare Identität zu erfassen. Als Gestalter dieser Rahmenbedingungen haben es Innenarchitekt und Bauherr in der Hand, mit dem fühlbaren Resultat eine Wechselwirkung zwischen Individuum und Ort zu erreichen. Narrative Architektur schafft es, eine Brücke zwischen den Arbeitswelten und Lebensräumen zu schlagen, damit die passende Raumatmosphäre entstehen kann. 

Wellbeing Interior Design

Design ist überall, soll alles verbessern, Visionen erzeugen und Träume verwirklichen. Ob Arbeitswelten oder Stylekonzept, Work oder Life, Open Space oder Hotel – die Vielfältigkeit setzt sich weit über München, Bayern und Deutschland hinweg. Sich wohlzufühlen, hat keine Grenzen. Innenräume dem Leben oder an die beruflichen Anforderungen anzupassen, macht Sinn. Die meisten Inspirationen holen sich Architektur und Interior Design aus der Natur. Wer sie begreift, versteht vieles besser. Kurz gesagt, Design ist ein natürliches, organisches und harmonisches Bedürfnis, das wir alle haben. Wände wirken zuerst kahl, bevor sie sich durch geschicktes Interior Design zu einem Wellbeing-Ort entwickeln können. Private Bereiche widerspiegeln die Werte und das seelische Gleichgewicht seiner Bewohner. Sind Körper, Geist und Seele im Einklang, kann man sich rundum wohlfühlen. In dieser gesunden und fröhlichen Umgebung werden Lebensentscheidungen getroffen oder darf Leben schlichtweg im positiven Sinne stattfinden. Das Design als Ganzes zu sehen, schafft nicht nur aus der Perspektive der Farb-, Natur- und Umweltpsychologie einen Ort, der als „Zuhause“ bezeichnet werden kann, sondern fördert auch in unterschiedlichen Bürowelten leistungsfördernden Ausgleich. 

Der Begriff setzt sich aus zwei Bereichen zusammen. Zum einen das Wohlfühlen (Wellbeing) zum anderen das Interior Design. In Kombination setzen beide Prozesse auf ein nachhaltiges Raumkonzept, das sich stark an der Natur und ihren Vorzügen orientiert, aber dennoch die Frage nach einem optisch schönen Design der Innenausstattung für sich entscheidet. Gesunde Bauprinzipien in Wohnhäusern, Arbeitsplätzen, Hotels oder öffentlichen Einrichtungen schaffen ein Klima, indem sich für Bewohner das Wohlbefinden maximieren lässt. Faktoren wie Beleuchtung, aktives und biophiles Design, Düfte sowie der thermische Komfort von gesunden Materialien verbessern die menschliche „Funktionsweise“.

Neben den offensichtlichen visuellen Vorteilen von Wellbeing-Innenräumen gibt es einige psychologisch wertvolle Aspekte, worüber Unternehmen als auch private Bauherren nachdenken können. So werden kognitive Funktionen wie Produktivität, Konzentration und Kreativität ebenso einer Wohlfühlumgebung zugeschrieben wie die Verbesserung der Stimmungslage oder die Verringerung von Angstzuständen. Wellbeing Interior Design hat die Aufgabe, eine angenehme Verbindung aus körperlichem und seelischem Komfort herzustellen, die im Idealfall dazu beitragen, den Geist zu beruhigen und neue Konzentrationsphasen zu ermöglichen.

Bewohner mit der Vitalität der Natur zu umarmen, ist das Ziel. Durch den Verzicht von Kunststoffen und der Verwendung natürlicher Materialien wie Holz, Leder, Leinen oder Kork entsteht eine harmonische Palette von Farben, Mustern und Texturen. Diese Interior Design Strategie lässt Toxin-freie Innenräume entstehen und verbessert die Raumluftqualität. Durch den Einsatz von biobasierten, recycelten oder gesundheitszertifizierten Materialien entsteht ein sicheres Umfeld zum Arbeiten, Schlafen, Lernen oder Spielen.