Der Goldene Schnitt

Die Gestaltungsregel definiert ein ausgewogenes Leitmaß, das vom menschlichen Auge als besonders harmonisch empfunden wird. Als Goldener Schnitt wird vereinfacht das Verhältnis 5:3 beschrieben, eine Teilung, die sowohl im menschlichen Körper als auch in der Natur zu finden ist. Typografie, Kunst und Architektur nutzen das Teilstreckenverhältnis, um perfekte Wohlfühlbereiche zu schaffen. Die Zahl des Goldenen Schnitts wird mit Phi bezeichnet und entspricht ungefähr dem Wert von 1,618. Leonardo Fibonacci beschreibt im Jahr 1202 exakt dieses Zahlenverhältnis und führt sämtliche in der Natur vorkommende Anordnungen. In der Innenarchitektur wird der Goldene Schnitt als Hilfsmittel eingesetzt, um einen harmonischen Raumaufbau zu erzielen. Eine zentrale Positionierung von Möbelstücken wird als statisch oder uninteressant empfunden. Integriert man das Teilungsverhältnis in die Raumstruktur, wirkt das Konzept interessant.

Die Ausrichtung des Raumes nach dem Goldenen Schnitt erfolgt anhand von Linien und Schnittpunkten im Raster. Kombiniert man die Regeln der Symmetrie mit ihrem Bruch der Asymmetrie lässt sich in Räumen zusätzliche Abwechslung einbauen. Spannungen erzeugen moderne Kunstwerke, während die Drittelregel für Ruhe sorgen. Proportionen und Seitenverhältnisse nach diesem Kompositionsprinzip zusammenzuführen, ist nicht nur die Antwort auf die Goldene Spirale des Nautilus, sondern vielmehr eine Designidee, die reichlich ästhetische Elemente in die eigenen vier Wände bringt.

Die Erbauer griechischer Tempel und Leonardo da Vinci haben eines gemeinsam: Sie alle nutzten das rein mathematische Verständnis, wie sich Proportionen zueinander verhalten. Das menschliche Auge empfindet dieses asymmetrische Verhältnis mit leicht verschobener Mitte als wohltuend und gewissermaßen natürlich.

Statt symmetrischen Einrichtungsidealen zu folgen, die ungemütlich und statisch wirken, verhilft der Goldene Schnitt zu mehr Ruhe und Balance im Raum. Richtig arrangiert, lassen Interior Design Accessoires ein schönes Ambiente entstehen, das im beruflichen als auch privaten Alltag großes Wohlbefinden auslöst. Obwohl der visuelle Aufbau wie zufällig platziert wirkt, ist er durchdacht.